So führt man Touristen in die Irre
Viele der Touristen, die sich täglich auf den Weg zum Cape Reinga machen sind wahrscheinlich nie am nördlichsten Punkt Neuseelands angekommen.
Und das liegt nicht daran, dass sie sich auf dem 90 Mile Beach (der nur 88km – also etwa 55(!) Meilen lang ist) verfahren haben…
Sondern weil das berühmte Cape nicht der nördlichste, sondern „nur“ der nordwestlichste Punkt Neuseelands ist!
>> Und was ist daran jetzt so besonders? Ich fahre ja auch nicht nach Sylt, nur um den nördlichsten Punkt Deutschlands zu besichtigen… <<
Nach dem Glauben der Maori beginnen von dem Pohutukawa-Baum am Kap (der angeblich noch nie geblüht haben soll) die Geister der Verstorbenen ihren Rückweg nach Hawaiki.
Außerdem kann man bei gutem Wetter sehen, wie die Tasmanische See und der Pazifische Ozean aufeinander treffen.
Das ist nun auch das Ziel meines nächsten Tagesausflugs – Cape Reinga!
Nachdem ich in der Hoffnung auf gutes Wetter die Tour immer weiter verschoben hatte, ging es sonntags dann endlich los. (Da wegen Reparaturen im Hostel an dem Tag Strom und Wasser abgestellt wurden, war der Zeitpunkt ganz gut!)
Paul (der Fahrer) sammelte die Gruppe ein und dann fuhren wir zum ersten Stop.
Im „Gumdiggers Park“ erfuhr man bei einem Rundgang durch ein ehemaliges Harz-Abbau-Gebiet viel über die Geschichte der europäischen Siedler im 19. Jahrhundert.
Das Harz der Kauribäume, die vor langer Zeit in dem Gebiet gestanden haben, war ein begehrtes Handelsgut und es bildeten sich sogar kleine Siedlungen, in denen die „digger“ (=Gräber) gelebt haben.
Nach einer Lunch-Pause, in der ich ein nettes Gespräch mit Paul hatte, haben wir noch einen Stop an einem „normalen“ Strand eingelegt (in der Hoffnung, dass der Nebel etwas auflockert).
Dann ging es endlich zum „Absprungplatz der Geister“- der Nebel war dabei gar nicht mehr so schlimm, sondern versetzte die Kulisse in eine mystische Atmosphäre…
Wir hatten an diesem Tag wahrscheinlich genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst, denn nach einer viertel Stunde sah das Ganze wieder so aus:
Nach einer guten Stunde rollte der Bus dann in Richtung Te Paki Stream. Das ist eine riesige Sanddüne, die vor allem als guter Sandboarding-Spot bekannt ist.
Durch den Regen der vergangenen Tage (der auch noch ein paar Pfützen hinterlassen hatte) und die recht hohe Luftfeuchtigkeit war der Sand nicht sehr staubig.
Wenig Widerstand → schnellere Abfahrt
schnelle Abfahrt + Pfützen…
Als die, die wollten, sich ausgetobt hatten war es auch schon Zeit für die Rückfahrt.
Diesmal jedoch über den „90 Mile“ Beach.
Natürlich ist so ein riesen Strand erstmal imposant – allerdings ist die Fahrt nicht unbedingt die spannendste gewesen.
Zum Schluss habe ich noch ein paar Bilder vom Tag, die ich nicht zwischen die Zeilen quetschen wollte: